Zum Mars

 

 

 


Im Era-Epos aber, als Era - das ist der nämliche wie Nergal: der Mars - eine neue Flut inszenieren will, besinnt sich Marduk auf die Zeit, als er die frühere Flut veranlasste.

Jedem Planeten entspricht eine stattliche Anzahl von Fixsternen. In der babylonischen Astronomie "vertreten" einander fixe und wandernde Sterne, und beim Ptolemaios und späteren Astrologen können Sie nachlesen, welchen planetarischen "Charakter" die einzelnen Fixsterne haben…
Konstante Größen sind z.B. : die Pleiaden vertritt sowohl in der babylonischen Astronomie wie in der indischen ausschließlich der Planet Mars; das gleiche gilt für alpha Scorpii, den ja auch wir noch Ant-Ares, den "Conter-Mars" nennen, Procyon dagegen wird mal von Jupiter, mal von Merkur vertreten.

daß sowohl in Babylonien wie in Indien als planetarischer Stellvertreter der Pleiaden ausschließlich der Mars in Frage kommt.

Der Zu Vogel, alias Anzu, sumerisch IM.DUGUD, dessen Junge sich in der Baumkrone breit machten, ist der Planet Mars; die Dame Lilith bleibt im Dunkeln.

Ob der Mars (Poseidon??) once and for all dem Anu gleichzusetzen sei, der den "mittleren" Weg, das Kernstück der Ekliptik (und den ganzen Aequator) sein eigen nennt, das bleibt abzuwarten; gleichwohl: wer sollte es denn sonst sein, wenn Ea zum Saturn gehört, Enlil zum Jupiter? Mehr als drei "Große" stehen nicht zur Verfügung. (Ku, der Kriegsgott und die Welten von Kane, Ku, Lono?)
Viel schwieriger noch als die Klärung des Verhältnisses Anu:Mars ist die Beziehung dieses Planeten zum Dionysos; meine diesbezüglichen Besorgnisse habe ich im Laufe der Jahre schon öfter laut werden lassen.
Es gibt da erhebliche und unerhebliche Indizien für eine denkbare Identität. Z.B. beschimpft beim Ovid (Met.3.531) Pentheus die in Raserei geratenen Anhänger des eben erschienenen Bacchus/Dionysos: "Was für Wahnsinn betört euren Geist, ihr schlangengeborenen Söhne des Mars? Quis furor, anguigenae, proles Mavortia, vestras/ attonuit mentes?" Oder es heißt beim Macrobius (Sat.1.4.15, mit Berufung auf die Fasti des Masurius): "Liberalium dies... a pontificis agonium Martiale appellatur; le jour des fetes de Bacchus (Liberalium) est appelle par les pontifes Jeux en l'honneur de Mars." Aber das sind kleine Fische; schwerer wiegt schon, daß Dionysos-Feste (speziell in Delphi) ein über das andere Jahr, also in jedem dritten Jahre fällig wurden (Trieteris), und 2+ Jahre reimen sich einzig auf den Mars, und der Befund, daß Mars-Neoptolemos in Delphi in der dionysischen Rolle des Isodaites auftritt. Wir haben vor ein paar Jahren die wichtigsten, oder wenigstens einige der wichtigsten orphischen Äußerungen über den Dionysos Zagreus und seine zweite Avatara, den thebanischen Herakles, Sohn der Semele, näher besichtigt, die der Proklos in seinem Timaios-Kommentar überliefert hat. Da hatte sich ergeben, daß die, ach! so savage and primitive, Zerstückelung des Dionysos Zagreus in sieben Teile der Zerteilung des "Anderen", der Ekliptik, in sieben Ringe entspricht, daß Dionysos also die Gesamtheit der Planetenbahnen vertritt, während Apollon (nolens volens) den "Gleichen" repräsentiert, der immer erneut zusammenführt und eint, was Dionysos aufteilt*; Delphi gehört beiden, Apollon und Dionysos zu gleichen Teilen.
Für eine Daueridentifizierung des Mars mit Dionysos wage ich vorerst nicht zu stimmen, aber ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, als habe ursprünglich Mars als der Generalvertreter und mächtigste Repräsentant der planetarischen Welt gegolten, als der eigentliche Herr "dieser Welt" - je nach Einstellung zu dieser Welt geliebt, gehasst und gefürchtet-, und wenn ich mir so anschaue, zu welcher beinahe sakralen Tonart der Friedrich Creuzer sich aufgeschwungen hat, wenn er von Mars handelt, so denke ich, mein Eindruck sei so falsch nicht (Symbolik 3, 690-99, s.a. 20f., 42f.). - Nebenbei, weil Details immer mehr zählen als generalities: von Kinderspielzug hört man, weiß Gott, im Mythos nicht viel; warum dann ausgerechnet beim Dionysos Zagreus und beim Skanda/Kartikeya?

Genug von den am wenigsten durchschaubaren Zügen und Rollen des Mars, und dafür noch ein paar wenige Hinweise auf Charakteristika, an denen man seine Avatares im mythologischen Alltagsleben erkennt, darüber hinaus, daß sie tanzen, kämpfen, rasen, rächen und strafen.
Mars ist der "Ältere", der Erstgeborene - Angramainyu (Meru ist das ältere Kind des Meri) ist älter als Ahura mazda, noch in der eurasiatischen dualistischen Folklore (beim Dähnhardt) ist der Satan häufig als der ältere Bruder Gottes angesprochen - und dieser Älteste ist, wie schon kurz erwähnt, haarig; ich habe ihn "Hundezwilling" getauft, genauer wäre aber "Caniden-Zwilling", denn es muß nicht immer ein Hund sein, im Gegenteil, weitaus häufiger ist der Mars Wolf, Schakal, Coyote (wie z.B. der Ueuecoyotl, der uralte Coyote, der Kriegs- und Tanzgott der Azteken); in Ägypten bezeichnet ein und dasselbe Wort, wtw, "Schakal" und "ältester" (Kees: Götterglaube 193 n.3).

Xipe Totec, zu dessen Ehre dieses Fest stattfindet, ist der nämliche wie der Rote Tezcatlipoca, d.i. der Mars.

Wer oder was hinter dem Maiandros steckt, kann man vorläufig allenfalls raten. Er soll auch Mandras geheißen haben (Gruppe 852 n.6), und die Mandragora soll von seinem Namen abgeleitet sein; an seinem Oberlauf wohnten die Amazonen (Gruppe 323 n.4), und er war der Vater des Marsyas, nachdem auch ein Nebenfluß des Maiandros heißt, in den er sich verwandelt hat (Hdt. 5.117; Sohn von Okeanos und Tethys, wie die anderen Flüsse: Hes.Th.339), und Gruppe meint (862 n.6): "Mehrere Spuren... lassen vermuten, daß Maiandros eigentlich das im Gebiet des Flusses aus der Erde qualmende Feuer sei" (Strabo 12.8.17,579). "Es riecht, es riecht" zwar nicht nach Menschenfleisch, sondern nach dem Mars die Mandragora Wurzel nach der Mondstation Mula, lambda ypsilon Scorpii , dem Mars, auf den wir von jetzt an nur allzu häufig stoßen werden, weil er nun mal der Tänzer kat'exochên ist, laufe er nun unter dem Namen Mars Ultor, Mars der Rächer, oder wie in Indien Skanda, d.i. der Hüpfende, oder aber unter dem Titel Ueuecoyotl, der uralte Coyote: das war der Tanzgott der Azteken und der Schutzherr der ekstatischen Kriegerbünde, die den alt teutonischen "Berserkern" entsprachen.

Warum aber März und Oktober? Weil Aries und Scorpius die Domicilia des Mars sind, und dementsprechend März und Oktober die Mars-Monate.

Daß aber Mars und die Pleiaden zusammen genannt werden, muß jeden stutzig machen, der weiß, daß in der babylonischen Astrologie Mars der einzige planetarische "Stellvertreter" für die Pleiaden ist, und daß im alten Indien Mars nicht nur der Sohn der 6 Pleiaden ist, sondern auch so heißt.

Seiner übermäßigen Behaarung wegen vergleicht ihn das Gilgamesh-Epos mit Sumuqan/ Sakkan (vgl. Orion II, 10-16), dem "Gott der Steppentiere", "Gott der Tiere, vor allem des Wildes", dem "Herren der Steppe". Um den "Standort" des Sumuqan haben wir uns früher einmal bemüht, aber vergeblich; da er genannt wird "Heiliger Hirte, Leitziegenbock des Anu" (Albright, JAOS 40,323) wird man ihn am "Anfang" des Anu Weges zu suchen haben, aber der Anu Weg fängt ja nicht immer am gleichen Fleck an. Vieler ganz charakteristischer Mars-Züge wegen kann ich nicht umhin, den haarigen Enkidu aus der Steppe für den Planeten Mars zu halten, zumal dieser auch unter seinem akkadischen Haupt- oder Familiennamen Nergal den Titel "Herrscher der Steppe" führt ["dGIR/sag-gan (deus gregum habitans in inferno)" Deimel PB 2332,S.192B].

"in Planetenvertretung kommt für die Pleiaden nur Mars in Frage", nachzulesen bei Gössmann 279

über den gewaltigen Eber-Krieger Kamapua'a (Mars) (Beckwith: K. 80, H.N.c.14) und über die Ratte, Ziehmutter des grossen Königs Kila, die das Netz des Makalii durchnagte, die Pleiaden…

Um wen oder was es sich bei dem über und über roten Krieger Ki'i handeln dürfte, ist nicht besonders schwer zu erraten: um den Planeten Mars, und dessen 800 Generationen währende Herrschaft scheint mit der erwähnten Flut ein Ende gefunden zu haben.

Der Weg des Anu nimmt die Zone zwischen 15° nördlich und 15° südlich des Himmels-äquators ein; im Norden schließt sich der Weg des Enlil an, im Süden der des Ea, des sogenannten Meergottes, sumerisch Enki. Enlil scheint der Jupiter zu sein, Ea der Saturn; Anu ist in der Seleukidenzeit stets der Mars; ob das immer so gewesen ist, das weiß man nicht genau, vieles spricht dafür.

Jedenfalls wird als Folge von Venus' Vereinigung mit Rua-o-mere Mars geboren (Maunu-'ura, Fading-redness), der angeblich am Abend mit zwei Gesichtern aufgeht, ein roter Stern. Mars enteilt zu Schiff nach Süden und zeugt dort mit seinem Weibe Apu-o-te-ra'i (Vault of heaven), die Rangi-Schale, die Prinzen Fomalhaut und das südliche Kreuz. Von Fomalhaut heißt es, er steuere Piscis Austrinus.

Dieser ach! so harmlos poetisch anmutende Lebenswasserteich mit seinen drei Ausflüssen für Kane, Ku und Iono (alias Ea, Anu und Enlil) aus dessen Rissen die Jenseitsflüsse Achernar, Styx und Phlegethon fließen; der Phlegethon ist die Marsbahn.

Wo bleibt das Pferd? (Vergessen Sie mir nicht, daß das Pferd das Mars-Tier par excellence ist, und dies alleine schon würde genügen, den Poseidon zu erkennen: auf Latein heißt er Neptun, das ist napat, der apam napat, der "Wasserneffe").

Yi also traf den Fei-lien, Comte du Vent (Jupiter), mit einem Pfeil ins Knie (379), dem Comte du Fleuve (Mars??) schoß er ein Auge weg??…, (s. Codex Borgia!! p53 un li)
Aus Wikipedia zu Beteigeuze:
Aufgrund der mit dem bloßen Auge erkennbaren roten Farbe (symbolisch für Feuer oder Blut) wurde der Stern (wie auch der Planet Mars) mit dem Krieg in Verbindung gebracht. Da er der erste Stern des Orion ist, der über dem Horizont erscheint, wurde er in der Antike auch der "Ankündiger" genannt.

Dagegen heißt es vom Eber Emusha, er habe die Erde aus der Tiefe gehoben. Diese Tat wird in den Puranas durchweg einem Avatara des Vishnu zugeschrieben, Vishnu Varaha (cf. Tripathi 183 f.; Kirfel: Kosmographie 108-11). Sie erkennen, denke ich, den "Erdtauch-Mythos" wieder und das Vergrößern der Erde und wissen, daß es sich um alles andere eher handelt denn um "primitive" Kosmogonien. Falls wir es in dem Eber mit einem Planeten zu tun haben, dürfte es sich um Mars/Rudra handeln.

Von Ishum heißt es ferner, er sei "von Natur teils gutartig und freundlich, teils ein Handlanger" des Nergal, d.i. des Mars (Tallqvist 324), er gehöre "zu den großen Göttern", sei "strahlend ...weise ... freundlich und gerecht" und ein "Nachtwanderer und Straßenwächter...(in der Totenwelt?), Vorkämpfer, Berater und Aufpasser der Unterweltsgötter, insbesondere Nergals." Tallqvist erklärt ihn (135) zum "Aufseher des stillen Weges (im Totenreich)", Deimel (PB 2958) gibt denselben Wortlaut wieder mit "praefectus viarum desertarum", zum Vorsteher wüster Wege (PB 1480 IV: und gefährlicher). Das Era-Epos beginnt mit den Zeilen:
Der König aller Wohnstätten, der schöne (?) ....
PA.SAG.GA2 der Sohn des Enlil .....
Der Träger des erhabenen Szepters, der Hirte der Schwarzköpfigen, das Hirtentum ...
Ishum , der erhabene Schlächter, dessen Hände zum Tragen der grimmigen Waffen geeignet sind.
Und zu Ishum2 werden die folgenden Worte von Era, dem Mars, gesprochen, als er eine neue Flut anzettelt: "open the way, I will take the road/ The days are ended, the fixed time has past". Schlächter, Henker und Koch würden auch auf den ägyptischen Shesmu zutreffen, und der prafectus der Totenwege reimt sich durchaus auf den Sagittarius nach allem, was wir über Kentauren/Gandharven als "Behälter" reinkarnationsbereiter Seelen gehört haben, über das chinesische Todesministerium im Südlichen Scheffel, über die Kentauren am Eingang zum Hades bei Vergil. Aber: ob der "erhabene Schlächter", Henker und Koch Ishum wirklich gleich dem Pabilsag sei, ist m.E. noch nicht heraus; bewiesen scheint mir nur, daß Ishum = Pasagga; die Gleichung Pasagga = Pabilsag bleibt vorläufig eine Behauptung (s.a. Kugler 1,79).

Aber ganz generell: Sie werden bei näherem Hinsehen allenthalben finden, dass im sogenannten "Zwillings-Mythos" oder im "Zwei-Brüder- Märchen" der ältere und erbberechtigte sog. 'Zwilling' entweder ausnehmend haarig ist, oder geradeheraus als Hund oder Schakal angesprochen wird (oder im West-Sudan als Fennek, das Wüstenfüchslein). Im Ägyptischen geht das so weit, dass wtw sowohl "der Ältere" bedeutet, als auch "Schakal".
Bei dem geprellten, eigentlich älteren, Bruder haben wir es in den meisten Fällen höchst wahrscheinlich mit Mars zu tun, der nun einmal die wildesten Schleifen macht.

Anu zeugt also mit Ersetu die Siebengötter. Wer oder was hier Anu ist, wissen wir nicht. Laut Deimel, PB 88, p.53 ist in neubabylonischen astronomischen Texten AN(U) = Mars, so als ob nicht auch die Anu Würde einzig von der Zeit abhinge.

So, als fänden wir nicht überall die vorläufig unspaltbare chemische Verbindung des Schwarzen und des Roten, des "Saturn und des Mars; und dass der rote Tezcatlipoca der Mars ist, geht schon daraus hervor, dass er blind ist (caeco Marte!) bei Harraniern, Indern usf., dass er geschunden wird wie der Marsyas, der nicht umsonst so heißt, und dass er einzig Pfeife bläst, wie der Marsyas. Dass er mit dieser Pfeife, behufs beschleunigten Unterganges der Golden Age City Tollan genau dasselbe anstellt, wie der Rattenfänger von Hameln, macht natürlich keinen Eindruck.

Von diesem Freund aus Fiji war vorher die Rede nicht; er ist auf einmal da, ein nicht zu übersehender Enkidu Mars).

In der Tat ist Mars die plausibelste 'Lösung' des Orion, wenn auch nicht die einzige.
Daß Blindheit unter den Planeten nur dem Mars nachgesagt wird, wissen Sie vielleicht noch, aber eben auch dem Orion, wenigstens eine zeitweilige.
Was den Tod des Adonis anlangt, so sagt Nonnos unumwunden, der ihn tötende Eber sei der Ares/Mars gewesen; Prajapati im Orionkopf wurde, wie Sie hörten, vom Pfeil des Rudra ereilt, den der Rigveda als "des Himmels roten Eber" anspricht, und gemäß jüdischer Tradition hat Esau den Nimrod umgebracht, wiederum der Mars.

Der "Morgenstern", d.h. der erste und wichtigste, sozusagen Privat Morgenstern der Skidi Pawnee ist der Planet Mars.

... vielmehr sagt die babylonische astronomische Serie mulAPIN: "Der Stern an der Deichsel des Wagens ist der Fuchsstern (kakkab selibu): Era, der gewaltige unter den Göttern". Alcor untersteht also Era/Nergal, das ist der Planet Mars.
Was die "himmlische" Homosexualität anlangt, so finden Sie ein paar, wenn auch nicht gerade glasklare Angaben in der Tetrabiblos des Ptolemaios 2.3.62 (s.a.3.14.171 73; für den ganzen Trigon 1.18.39): der führt die angeblich vorherrschende homosexuelle Lebensart der Bewohner von Britannien, Gallien, Germanien und Spanien darauf zurück, daß sie unter den Nordwest Trigon fallen, d.i. Aries-Leo-Sagittarius, governed by Jupiter and Mars, occidental". Leider sagt uns Ptolemaios weder in 2.3.62 noch in 3.14.171 73, wo er noch einmal generell auf sexuelles Verhalten und auf Abirrungen zu sprechen kommt, klar und deutlich, welcher Planet der Hauptverantwortliche sei, aber er läßt sich erraten: Mars ist es, und gemäß Bouche Leclercq (340 f.,2 Anmerkungen) speziell Mars in Verbindung mit Aries... während es uns natürlich mehr interessieren würde zu erfahren, bei welchen Konstellationen zwei Planeten solcherlei Betätigung nachgesagt worden ist; man wußte schließlich gerne genau, von wem der Mephisto diesen Zug geerbt hat. Sei dem aber, wie ihm wolle, nicht nur Zeus und Loki, auch der Seth hat "geboren".
Nun, Seth ist so gut ein Titel wie Horus einer ist, und es wird nicht gelingen, ihn generell festzunageln, sondern bestenfalls von Fall zu Fall. Dahingegen scheint mir der geprellte, haarige "Hunde Zwilling" denn doch meistens der Mars zu sein.


In einem Keilschrift Text (BM 93038 obv.aol.II 1.39) wird Nergal/Mars direkt als MAS.DA, "The Sinister Twin" angesprochen.
Der sinistre Zwilling Nergal/Mars hatte, außer mulsalbatanu, die folgenden Namen (Gössmann 360, s.a.140,271) : der fremde Stern, der andere Stern, der feindliche, der aufrüherische, der böse, der rote Stern, sowie kakkab lâ minâti,"der unberechenbare Stern" (Schaumberger: 3.Erg.307) und "Gestirn des Sturmvogels Zu" (Gössmann 196); heute nennt man ihn Anzu.
Der Eisenmenger (I 820 27) hat hingegen zusammengestellt, unter welchen Namen der Sammael in der rabbinischen Literatur auftritt:
1. Satan,
2. die böse Art,
3. der Engel des Todes,
4. die alte Schlange, die schlechte Schlange...
...
6. wird er Leviathan genannt...
...

...
9. der Ochse (folgt Goldenes Kalb) (s. Taurus ' Aries).
10. wird er Hakkélef, das ist der Hund geheißen ...Der Hund ist der Sammael, der Fürst der gottlosen wilden Thiere.
11. Schwein (825:)
12. Esel.
Dreyzehendens wird er...Hafsâir, d.i.der Haarige geheißen... Der Haarige, welcher des Esau Krafft ist, erwecket Streit mit dem glatten Mann dem Jacob (s.a.837,839).
14. Seirissin, Geißbock,
15. Raab,
16. wird er der Esau genennet.
17. Edom (=rot),
18. Amalek,
19. Goliath,
20. Haman (827:)
21. das Ende alles Fleisches ...ist die Kelîfa, das ist Schale.
22. wird er El mécher, das ist der frembde Gott genennenet.
23. wird er Sarat méofef, das ist die feurige fliegende Schlange genennet... Der große Ankläger, den die Israeliten im Himmel haben, welcher der Fürst der Wildnis, die feurige fliegende Schlange und die Seele der Sphaerae oder Kugel des (Planeten) Martis ist (s.a.843). Dieser Sammael hat der Rabbinen Lehre nach den Adam und die Evan im Paradeiss aus lauter Neid und Eifer verführt und zum Fall gebracht.


Von besonderer Dichtigkeit ist hier über den "anderen" und den "fremden" Stern hinaus der Herr der wilden Tiere und Fürst der Wildnis - das entspricht in etwa den Titeln, die dem Enkidu gegeben werden, bzw. dem haarigen Sumuqan, mit dem ihn das Epos vergleicht, und mit dem ihn die Assyriologen identifizieren. Die Philologen übersetzen das Wort, sumerisch EDIN, akkadisch eêru, meist mit "Steppe": Sie finden alle Angaben zusammengestellt im Assyrian Dictionary Bd.XVI,138 47 über das wilde Land draußen,"the home of nomads, lawless persons, the haunt of demons" (146) "the murderous fellow from the heart of the steppeland "nennt der Jäger den Enkidu, GE 1.IV.7 , außerdem battlefield und battle, wo Sumuqan/Enkidu über die wilden Tiere wacht. Entsprechend ist der ägyptische Seth der Herr der "Fremdvölker" und der Wüste, und der indische Rudra, "des Himmels roter Eber" (RV), gilt ebenfalls als Regent der Wildnis. "Wildnis" oder Steppe ist denn erst einmal die Bahn oder die Sphaira des Planeten Mars, darüber hinaus aber mit Sicherheit ein Sektor der Fixsternkugel: welcher aber, das ist justament die Frage.


Ueuecoyotl also muß noch einmal näher untersucht werden; vorläufig stimme ich für Mars, wenn es sich auch eigentlich um einen Wolf handeln müßte, nicht um einen Coyoten, denn der Wolf ist das martialische Tier aber auch, enigmatischer Weise, ein apollinisches. Roscher (in Roscher II 2430) konstatierte: "Ja der Wolf gehört so wesentlich dem Mars an, daß lupus Martius oder Martialis seine stehende Bezeichnung wurde. "

(s.a.RE XIII 2402 f. Ebeling: TuL 36,KAR 307 Rücks.11: "Der Wildesel ist der Totendämon des Enlil, der Wolf ist der Totendämon des Anu (Mars).")

 

 

 

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